Aktive Aktienfonds: in 2020 zeigten sich die Stärken
ETFs, also Passiv- oder Indexfonds, gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Sie brauchen kein aktives Management, das die Kapitalmärkte im Blick behält, sondern bilden automatisiert einen Index wie den DAX oder den Dow Jones ab. Mit den daraus resultierenden Kostenvorteilen setzen sie aktiv gemanagte Aktienfonds zunehmend unter Druck.
Handelt es sich beim Anlagevermögen um einen Investmentfonds (kurz „Fonds“), spricht man auch vom Aktiven Fondsmanagement. Dem Fondsmanager kommt die Rolle zu, die Märkte zu beobachten und zu analysieren und die Anlagen je nach Marktsituation umzuschichten, um eine Überrendite gegenüber dem Vergleichsmaßstab zu erwirtschaften. Gleichzeitig wird hierdurch eine – verglichen mit dem Passiven Fondsmanagement – hohe Kostenbelastung verursacht. Studien zeigen, dass im Mittel weniger als 20 Prozent aller aktiv gemanagten Fonds die Überrendite nach Kosten erzielt haben.
Dass diese Aktienfonds indes ihre Daseinsberechtigung haben, bewiesen sie im Krisenjahr 2020, wie eine Auswertung der Ratingagentur Scope unterstreicht. Ihr zufolge konnten beispielsweise von den 392 in europäische Aktien investierenden Fonds mehr als 60 Prozent ihren Vergleichsindex übertreffen, und zwar nach Abzug der Kosten. In den Kategorien „Aktien Deutschland“ und „Aktien Asien-Pazifik (ex. Japan)“ betrug die Quote jeweils 50 Prozent. Das Schlusslicht bildet das Segment „Aktien Nordamerika“ mit 34 Prozent Outperformance gegenüber dem Vergleichsindex. Im Gesamtschnitt über alle Segmente hinweg konnten 46 Prozent der aktiv gemanagten Fonds ihren Benchmark-Index übertreffen.