Zahl der Aktionäre nähert sich früherem Rekordhoch
Die Deutschen haben offenbar wieder Lust auf Aktien – wie zuletzt kurz vor der Jahrtausendwende. Damals, die Älteren werden sich erinnern, trommelte TV-Star Manfred Krug lautstark für die Telekom-Aktie („Volksaktie“), die denn auch wegging wie geschnitten Brot. Für viele Neuaktionäre nahm das Engagement am Kapitalmarkt indes ein böses Ende, als die Dotcom-Blase im März 2000 platzte. 12,9 Millionen Bundesbürger hielten zu der Zeit Aktien oder Fondsanteile, danach schien das Thema für viele von ihnen ein für allemal gegessen zu sein. Viele der damaligen Aktionäre baute entsprechend der Erfahrung auf Garantien und verzichtete auf Investitionen auf dem Aktienmarkt.
Allgemein versteht man unter Aktionär*innen Miteigentümer*innen einer Aktiengesellschaft, wobei das Anteilsrecht über den Besitz der Aktie verbrieft wird. Direkte Aktionär*innen sind Anleger*innen, die direkt in Wertpapiere investieren. Die direkte Investition in Aktien schließt gemäß des Deutschen Aktieninstituts allerdings nicht aus, dass die Anleger*innen neben diesen Anteilsscheinen auch Anteile an Aktienfonds besitzen.
Im Jahr 2020 konnten in Deutschland durchschnittlich rund 5,34 Millionen direkte Aktionärinnen und Aktionäre verzeichnet werden.
Nun aber kehren sie in Scharen zurück: 12,4 Millionen Aktiensparer gibt es derzeit in Deutschland, womit die gut zwei Jahrzehnte alte Rekordmarke wieder in Sichtweite rückt. Verantwortlich sind ein Push- und ein Pull-Effekt: Die Niedrigzinsen an der Nulllinie und die Strafzinsen auf hohe Bankguthaben treiben die Anleger aus festverzinslichen Anlagen heraus; die Kursrallyes des letzten Jahres locken sie in die Kapitalmärkte hinein. So kratzt der DAX, der vor der Corona-Pandemie nicht über 14.000 Punkte hinausgekommen und dann kurzzeitig auf unter 9.000 abgerutscht war, aktuell an der 16.000-Punkte-Marke.
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