Kfz-Versicherung: Führen Fahrgestelle aus einem Guss zu höheren Beiträgen?
Der Trend im Autobau geht hin zu größeren, im Druckgießverfahren hergestellten Bauteilen, denn das senkt die Produktionskosten. Als Giga- oder Megacasting wird der neueste Entwicklungsschritt bezeichnet, den der E-Auto-Pionier Tesla – auch in seiner Grünheider Fabrik – nun am konsequentesten gehen will: Das Fahrgestell wird dort zukünftig nicht mehr aus Dutzenden Teilen zusammengesetzt, sondern aus einem Stück bestehen. Volvo und Toyota treiben diese Entwicklung ebenfalls voran. Das hat natürlich Konsequenzen in der Kfz-Versicherung.
Mega-Casting: Angesagtes Druckgussverfahren im Autobau
“Casting” meint in diesem Fall kein Auswahlverfahren irgendeiner Art, sondern ist die Kurzform des englischen “Die Casting”, was wiederum ein Druckgussverfahren zur Herstellung von Metallteilen bezeichnet. An sich nichts Neues in der Autoproduktion: Schon seit Jahrzehnten werden einzelne Fahrwerks-, Motoren- oder Karosserieteile auf diese Weise hergestellt. Zu den größten Komponenten zählten Federbeindome und Längsträger, zu den kleinsten etwa der bekannte Mercedes-Stern.
Die damit erzielte Einsparung könnte am Ende auch die Kunden durch niedrigere Kaufpreise erfreuen. Für die Kfz-Versicherung hingegen hat Gigacasting durchaus Bedrohungspotenzial: Der Versicherer-Gesamtverband befürchtet in der Folge deutlich steigende Reparaturkosten, denn „Großgussteile müssen bei einem Schaden komplett getauscht werden“. Als Konsequenz daraus könnten die Versicherungsbeiträge einen Sprung nach oben vollziehen. Schon in den letzten Jahren haben sich Autoreparaturen stetig weit über der allgemeinen Inflation verteuert, vor allem aufgrund gestiegener Teilepreise.