Krankenversicherung: privat oder besser gesetzlich?
Europaweit gibt es nur in Deutschland in der Krankenversicherung zwei Krankenkassensysteme und so kommen wir zwangsläufig an den Punkt, uns für die eine oder andere Seite entscheiden zu müssen.
Doch welche ist die bessere für uns?
Das wichtigste klären wir gleich zu Beginn: In der GKV kann sich jeder versichern Der Beitrag in der GKV hängt vom Einkommen ab, in der PKV von den Leistungen und vom Alter In der PKV hängen die Leistungen vom jeweiligen Tarif ab, im Basistarif sind die Leistungen unter der, der gesetzlichen Krankenversicherung Nicht jeder sollte sich privat versichern!
Wie unterscheiden sich die beiden Krankenversicherungen?
Die private KV lockt meist mit den bekannten Versprechen: kürzere Wartezeiten, schnellere Termine bei Fachärzten, bessere und schnellere Behandlung beim Spezialisten. Jedoch sollte man beachten, dass man diese Vorzüge nur im Premiumsegment hat, wie oben schon erwähnt, kann man im Basistarif weniger Leistungen bekommen als in der GKV. In der GKV sind die Leistungen meist gleich und alle Versicherten werden gleich behandelt, egal wie viel Du einzahlst. Falls Du mehr Leistungen beziehen möchtest, kannst Du das mit einem privaten Zusatztarif.
Für wen ist die gesetzliche Krankenversicherung geeignet?
Diese gewährt allen, egal ob jung oder alt, krank oder gesund, reich oder arm, die gleichen Leistungen. Der Beitrag berechnet sich nach dem Einkommen und schlägt mit 14,6 Prozent zu Buche, hinzukommen noch Zusatzbeiträge. Die Beitragsbemessungsgrenze, also die Höhe deines Einkommens welches als Maximum zur Beitragsbemessung benutzt wird, liegt 2020 bei mtl. 4687,50€. Bei Angestellten übernimmt der Arbeitgeber die Hälfte der Beiträge. Studenten, Selbstständige und freiwillig Versicherte mit niedrigem Einkommen müssen einen Mindestbeitrag bezahlen. Bei freiwillig Versicherten mit hohem Einkommen wird das gesamte Einkommen zur Berechnung herangezogen, nicht nur das Gehalt.
Für wen eignet sich die private Krankenversicherungen?
Privat versichern dürfen sich nur Beamte, Selbstständige, Studenten und Angestellte mit einem jährlichen Mindesteinkommen, der Jahresarbeitsentgeltgrenze, in 2020 von 62550€. Auch hier übernimmt der Arbeitgeber einen Anteil, allerdings nur bis derzeit max. 368€. Die privaten Versicherer können Anträge ablehnen, das kann z.B. durch Vorerkrankungen erfolgen, allerdings müssen Dich die Versicherer in den Basistarif aufnehmen, wenn Du nicht in der GKV pflichtversichert bist oder vorher privat versichert warst. Werden die Beiträge im Alter teurer? Ja, zwar legen die Versicherer einen Teil deines Beitrags als Altersrückstellungen zur Seite, allerdings deckt diese nur einen Teil der Behandlungskosten und somit werden die Beiträge entsprechend angepasst. Du kannst auch einen Selbstbehalt einschließen um die Beiträge günstige zu halten, allerdings solltest Du Dir diesen SB vorher gut überlegen, da eine Absenkung des SB nur mit einer erneuten Gesundheitsprüfung möglich ist. Als Angestellter musst Du wissen, das Dein Arbeitgeber zwar im Beitrag einen gewissen Anteil beisteuert, allerdings den Selbstbehalt zahlst Du zu 100%.
Kann man als Privatversicherter den Anbieter wechseln?
Ja, kannst Du, aber das macht meist keinen Sinn. Durch einen Wechsel verlierst Du deine Altersrückstellungen und ein neuer Tarif wäre teurer. Du solltest eher in Betracht ziehen, in einen günstigeren Tarif zu wechseln oder einen Selbstbehalt einzuschließen. Du kannst auch zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln, aber das ist nicht einfach. Wie das genau geht besprechen wir in einem anderen Video. In der GKV kannst Du auch deinen Anbieter wechseln. Unterschiede gibt es dort vor allem im Zusatzbeitrag, alternativen Heilmethoden, Vorsorgeuntersuchungen oder Familienleistungen. Einen falschen Anbieter kannst Du in der GKV kaum wählen, da sieht es bei der PKV anders aus.
Welche ist nun besser?
Pauschal kann man das nicht sagen. Bei Beamten ist die Private Krankenversicherung besser, bei Selbstständigen und Angestellten sollte man unbedingt vorher bedenken, ob man sich auch langfristig die steigenden Beiträge leisten kann. Die Alternative wäre eine gesetzliche Krankenversicherung und ein privater Krankenzusatztarif.